Case Study: Industrie - Restrukturierung & Refinanzierung

Herausforderungen für den Kunden:

• Signifikante Budgetabweichung im Umsatz (>50%)
• Sehr eingeschränkte Bereitschaft der Altgesellschafter oder Neuinvestoren bei aktuellem Captable und Cash-burn in das Start-up zu investieren
• Restrukturierung mit reinen Bordmitteln nicht mehr ausreichend
• Keine Aussicht auf ausreichende Finanzierung führte zum verändertem Going-Concern Forecast der Geschäftsführung mit dem Ziel der Weiterführung des Unternehmens

Ansatz & Erfolgsfaktoren: 

Startpunkt war eine signifikante Zielabweichung im Umsatz (~50%), was zu einer signifikanten Finanzierungslücke führte, die mit einfachen Einsparungen / Restrukturierung nicht zu schließen war. Zusammen mit der Geschäftsführung und ausgewählten Investorenvertretern wurden verschiedene strategische Szenarien erarbeitet. Allen strategischen Szenarien (mit Ausnahme des Schutzschirmverfahren) gemein war die Notwendigkeit, weiteres Geld von Investoren einwerben zu können. Die Ansprache bestehender Gesellschafter zeigte keine wirkliche Bereitschaft ohne Neuinvestoren, eine Zwischenfinanzierung bereitzustellen, um die Finanzierungslücke zu schließen. Die Ansprache von Neuinvestoren verlief ergebnislos, u.a. da der CapTable aufgrund von Fremdfinanzierungsverpflichtungen keine attraktive Bewertung und somit Return sicherstellen konnte. Aufgrund dieser Gesamtlage (und des daraus resultierenden negativen Going-Concerns) wurde ein Schutzschirmverfahren (Insolvenz in Eigenverwaltung) für die Hauptgesellschaft in Deutschland bei Gericht eingeleitet.

In parallel wurde ein umfassendes Restrukturierungsprogramm aufgelegt, um die wesentlichen Kostenpositionen zu reduzieren. Dies umfasste die Reduktion der Belegschaft um >60%, Ansprache aller Lieferanten bzgl. offener Lieferantenforderungen, zeitweilige Produktionsstopp zum Abbau von Überkapazitäten und Neuverhandlung wesentlicher Kosten wie z.B. Miete, Maschinenkauf und offener Materiallieferungen. Begleitet wurde das Schutzschirmverfahren mit einer stringenten Kommunikationsstrategie an alle Lieferanten und selektiv an Kunden (wo notwendig). Während des Schutzschirmverfahrens lief das operative Geschäft weiter und Weiterführungsmöglichkeiten (Finanzierung) wurden ausgelotet. Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens und der einhergehenden Restrukturierung konnte die Cash-Burn-Rate signifikant reduziert und somit mit einem neuen Business Plan eine Refinanzierung final sichergestellt werden.

Ergebnisse: 

• Reduktion der Mannschaft um >60% (ca. 40 MAs) ohne Abfindung
• COGS: Temporärer Produktionsstopp, Anpassung der Materiallieferungen, Reduktion des Produktbestands
• OPEX: Reduktion der OPEX außerhalb Personal; speziell Miete und Software
• Sicherstellung Finanzierung für das Weiterführen des Geschäfts